Barbara Yelin: Emmie Arbel. Die Farben der Erinnerung

Emmie ist vier Jahre alt, als sie mit ihren beiden Brüdern und der Mutter 1942 von Den Haag zunächst nach Ravensbrück und anschließend nach Bergen-Belsen deportiert wird. Das Grauen ist unvorstellbar, dennoch überleben die Kinder, nachdem Emmie den Tod der Mutter miterlebt hat. Alle Verwandten sind ermordet, Emmie und ihre Brüder werden von einer niederländischen Familie adoptiert. Doch es beginnt kein glückliches Leben für Emmie. Der Adoptivvater wird sie, die noch durch die Folgen des KZs schwer krank ist, missbrauchen. 1949 wandert die Familie in einen israelischen Kibbuz aus. Emmie fühlt sich einsam und alleine. Es gibt dort kein Kind wie sie, das "überlebt" hat. Sie kann nicht singen, sie kann nicht tanzen und unbeschwert sein wie die anderen. Aber sie kann kämpfen und ihr Leben in die Hand nehmen. Die Graphic Novel von Barbara Yelin erzählt extrem beeindruckend, bildstark, wie Emmie eine eigenwillige, starke Frau wird, die "ich will!" sagt, die nach vielen Jahren, ihre Traumata aufarbeitet, die eine große Persönlichkeit ist. Die Nähe, die sich in der Beziehung zwischen Barbara Yelin und Emmie Arbel in den vielen Gesprächen entwickelt hat, ist beeindruckend. Große Empfehlung! (SL)

Zurück
Zurück

Britta Teckentrup: Ein Fest von Obst und Früchten

Weiter
Weiter

Malinda Lo: Last Night at the Telegraph Club