Lena Frölander-Ulf: Wilma Wildpelz
An diesem Buch kann man sehr gut sehen, was passiert, wenn ein Verlag Cover und Titel falsch wählt. Ich dachte nämlich, es handele sich um ein Vorlesebuch ab vielleicht fünf Jahren, wie es viele gibt. Harmlos, lustig. Aber weit gefehlt, und ich bin sehr froh, dass ich es gelesen habe! Wilma ist ein Murmeltiermädchen, das mit den anderen Murmeltieren auf einer kleinen Waldlichtung lebt. Allerdings gibt es den Sommer über keine älteren Jungs und Männer unter ihnen, denn die bösen Schlangen, die ihre Gemeinschaft immer mehr bedrängen, zwingen die männlichen Murmeltiere dazu, für sie zu knechten. Gleichzeitig beschneiden sie den Raum der Murmeltiere immer mehr und drängen sie mehr und mehr in den kalten Schatten des Waldes. Wilma und ihr bester Freund wollen sich das nicht mehr länger gefallen lassen. Aber die Schlangen sind wirklich böse und gefährlich und der Schlangen-Diktator unberechenbar. Was auf den ersten Blick so harmlos daherkommt, handelt von Diktatur und Mut, von Zivilcourage und Freundschaft. In bester skandinavischer Kinderliteraturtradition à la Mio, mein Mio. Dazu tolle, beeindruckende Illustrationen, die überhaupt nicht so lieblich sind, wie es das Cover glauben lassen. Zum gemeinsamen Lesen ab sieben Jahren. (SL)