Sydney Smith: Erinnerst du dich?

„Die Erinnerung ist eine wesentliche Quelle für das Gefühl, das wir im Augenblick haben. Sie verbindet Vergangenheit und Gegenwart, sie kann uns heilen und eine neue Zukunft eröffnen.“ ( Anselm Grün). Es ist eine ganz konzentrierte Geschichte. Man sieht eine Frau und einen Jungen nebeneinander im Bett liegen. Die Ähnlichkeit zwischen ihnen macht deutlich, dass es sich offensichtlich um eine Mutter und ihren Sohn handelt. Es ist ein intimes warmes Bild in dunklen Farben gehalten. Die Mutter fragt: „Erinnerst du dich?“ Und auf der nächsten Doppelseite sind sechs kleine Vignetten zu sehen. Kleine Ausschnitte aus einem Sommeridyll mit Picknick. Dann ein großes Bild auf der nächsten Seite, im Hintergrund ein Paar im Gespräch vertieft, vorne die geöffneten Hände des Jungen mit den süßen Beeren.
Dann erinnert sich der Junge, an seinen Geburtstag, sein erstes Fahrrad, seine ersten Fahrversuche, er weiß noch, wie er erst gestützt wurde und dann irgendwann nicht mehr und wie er gestürzt ist. Seine Mutter erinnert sich gut, aber auch daran, dass er in den Heuhaufen gefallen ist und wie sehr ihr Sohn gelacht hat. Die nächste Erinnerung: Ein schlimmes Unwetter und die Erinnerung an den Geruch der alten Sturmlaterne. Schliesslich, die Erinnerung an den Umzug. Das Ausräumen und Packen und das Wegfahren in eine weit
entfernte Stadt. Im folgenden Bild haben sich die Farben geändert, es wird hell. Die Perspektive wechselt und die Leserinnen sehen, dass wir im Hier und Jetzt gelandet sind. Die Kisten, das Fahrrad, der Teddy, der Picknick Korb und auch die alte Sturmlaterne sind  mitgekommen. Der Junge verlässt das Bett und öffnet das Fenster und formt aus dem folgenden Bild schon eine Erinnerung für die Zukunft.
Ab 5 Jahren aufwärts. (KW)

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